Gartenliteratur und -kultur

Reise um meinen Garten


Alphonse Karr


Alphonse Karr war ein französischer Journalist, Schriftsteller und Satiriker des 19. Jahrhunderts. Und mit seinem Werk "Reise um meinen Garten", 2020 neu aufgelegt in der Anderen Bibliothek, zeigt er sein literarisches, aber auch sein gärtnerisches Können. Das Buch, geschrieben in Form von Briefen an einen reisenden Freund, zeigt, welche thematische Bandbreite Gartenliteratur umfassen kann.

Grünes Glück


Beverley Nichols

Ein vielseitiger Autor, dieser Beverley Nichols. Ob Reisen, Katzen, Politik - und Gärten. Und das in einem typisch britischen, leicht "versnobten", dafür umso vergnüglicheren Stil geschrieben. Gleichgültig, ob man "Grünes Glück", "Der Garten ist geöffnet" oder "Einmal Gärtner - immer Gärtner" liest: ein Schmunzeln ist garantiert. Und das Ganze verbunden mit zahlreichen nützlichen Hinweisen zum Thema Gärtnern!


Bienen Mitteleuopas - Gattungen, Lebensweisen, Beobachtungen 

 
Felix Amiet, Albert Krebs
 
Da hat man nun insektenfreundliche Blumen angepflanzt, vielleicht auch für Nistmöglichkeiten gesorgt. Und da sind sie, nur wer sind sie, die „Wildbienen“, die jetzt auftauchen? 
 
Dieses Buch liefert eine Fülle von Informationen: 40 Gattungen und etwa 170 Arten werden in Wort und Bild vorgestellt. Wobei „Bild“ phantastische Makroaufnahmen bedeutet!  Dazu informieren die Autoren im Einführungsteil ausführlich über die Biologie der Bienen, ihre verschiedenen Lebensweisen, Nistplätze und die Förderung derselben, auch wieder mit Aufnahmen, die einem eine Welt öffnen, die sonst wegen ihrer geringen Dimensionen nicht ohne Weiteres zugänglich ist. 
 
Dazu gibt es einen Bestimmungsschlüssel, der die Bestimmung der einzelnen Gattungen ermöglichen kann. Allerdings ist das nicht ganz einfach. In jedem Fall kann man mit dem Buch Stunden zubringen und staunen... 

 


Schwebfliegen und Blasenkopffliegen Mitteleuropas 

Kurt Kormann 

 
Eine ganz andere Insektengruppe, die ebenfalls Blüten besuchen, sind die Schwebfliegen.   Einige von ihnen kann man auf den ersten Blick leicht mit Bienen verwechseln. 

 

Dieses Buch stellt die häufigsten Arten Mitteleuropas mit 220 Farbfotos und Texten, die auch wieder eine Fülle von interessanten und faszinierenden Details liefern, vor. 

 

Wer sich trotzdem mit diesen Büchern bei der Bestimmung von Bienen und Schwebfliegen schwer tut – und das geht den meisten so - , kann sich kompetente Unterstützung im Internet holen: Eine Community für Naturfreunde · iNaturalist . Hier hilft Künstliche Intelligenz und eine Community von interessierten Naturbeobachtern bei der Bestimmung. 

Die Weisheit des Gärtners


Gilles Clément

Gilles Clément hat als Landschaftsgärtner diverse – preisgekrönte - Gartenanlagen
geplant und verwirklicht.

Für seinen eigenen Garten hat er die Devise „Gartenbau durch Subtraktion“ gewählt, d. h. er lässt erst einmal alles wachsen und schaut dann, was er nicht haben möchte.
Das wird dann entfernt. Diese schöne Formulierung hat mich in einer
Fernsehsendung auf ihn aufmerksam gemacht.

In diesem Buch teilt er, der auch als Philosoph gilt, seine Gedanken über Ökologie, Natur und unsere heutige Lebensweise mit. Das Buch ist vor fast 20 Jahren entstanden, und viele seiner Gedanken sind heute in weiten Kreisen Allgemeingut.

Aber die Formulierungen sind einfach wunderbar und lassen mich immer wieder darin schwelgen, denn (Zitat Clément) "Der Gärtner hat die Hände beschäftigt und den Geist frei." und "Anschauen könnte durchaus die richtigste Art sein, künftig zu gärtnern." Das ist doch eine gute Begleitung zur täglichen Gartenarbeit!


Superhummeln



Antje Arnold

Mit Humor lasse sich vieles besser aushalten und ein Denkprozess, dem tatsächlich Taten folgen, komme so  leichter in Gang als unter ernsten und deprimierenden Umständen. 


Dies ist die Ansicht der Wissenschaftsjournalistin Antje Arnold. Und so widmet sich die Autorin, studierte Chemikerin und promovierte Molekurlarbiologin, in ihrem Buch "Superhummeln",  dem Thema Artensterben-, Insektensterben-, Wildbienensterben-, Hummelsterben sehr kenntnisreich auf eine sehr humorvolle Art und Weise.
 

Sie erzählt von den charmanten Marotten der Wildbienen und Hummeln, ihrer ungemein wichtigen Bestäuberleistung, die die Biodiversität auf unserem Planeten und damit unser Überleben sichert, aber auch von ihrer Gefährung. 
 

Die Lektüre ist überaus unterhaltsam und kurzweilig. Und ganz nebenbei lernt man eine Menge über Bienen und Hummeln. Ein etwas anderes Buch unter den zahlreichen Veröffentlichungen im Themenfeld "Insekten und Bienengefährdung". 

The Science of Compost


Julian Doberski

In diesem Buch geht es nicht so sehr um die Frage, wie ich einen Kompost richtig aufsetze. 

Julian Doberski interessieren vielmehr die verschiedenen chemischen, physikalischen und biologischen Prozesse, die in einem Komposthaufen ablaufen, und wer daran in welcher Form beteiligt ist. 

Wer sich dem Thema also etwas wissenschaftlicher nähern möchte (ohne deshalb gleich von Formeln erschlagen zu werden), ist bei diesem Werk genau richtig.


Woher wissen die Wurzeln, wo unten ist?

Andreas Barlage

Dieses Buch ist etwas Besonderes. Ohne viel "intellektuellen Firlefanz", aber mit viel Sachverstand werden rund 100 Fragen kurz und bündig beantwortet, die so manche*n Gärtner*in umtreiben. Seien es die Wuchsrichtung von Wurzeln oder die richtige Pflege von Pflanzen, die Qualität des Bodens oder Schädlinge: vieles wird auf interessante Weise und "mundgerecht" für moderne Lesegewohnheiten auf bereitet. Ein Buch, dass sich lohnt!

RHS Botanical Illustration - The Gold Medal Winners

Charlotte Brooks


Wer glaubt, in Zeiten der digitalen Fotografie hätte sich die alte Kunst der botanischen Illustration erübrigt, wird mit diesem Buch eines Besseren belehrt. 

Die künstlerischen Abblidungen von Pflanzen in all ihren verschiedenen Lebensphasen beeindrucken nicht  nur aufgrund des handwerklichen Könnens der zahlreichen in diesem Werk präsentierten Künsterinnen und Künstler, sondern auch durch ihren hohen wissenschaftlichen Wert. Wieder einmal zeigt sich: Gärtnern ist nicht nur körperliche Arbeit, sondern hat sehr viel mit genauem Hinschauen zu tun. Ein wunderschönes Buch! 

Gathering Moss - A Natural and Cultural History of Mosses 

Robin Wall Kimmerer

Was für ein Buch! Wer Moos bisher nur als (mehr oder weniger störendes) Element auf Wegen und in Grasflächen kannte, der wird hier ein Besseren belehrt - und das auf völlig "belehrungsfreie" Art und Weise. 

Was diese Pflanzen alles können, und welche Bedeutung sie in der Natur, aber auch für die Kultur der Menschen haben, in diesem Buch wird es beschrieben. Am liebsten möchte man sofort mit der Lupe auf Entdeckungstour gehen und den "kleinen Urwald" am Boden untersuchen! 

Safran



Sandra & Urs Durrer

Safran - wer denkt da nicht gleich an 1001 Nacht! 

In diesem Buch erfährt man mehr: über die kulturhistorische, die wirtschaftliche, die botanische Seite der Pflanze, ihre Verwendung in Medizin und Küche sowie Anbaumöglichkeiten selbst in Mitteleuropa. Und das Ganze sehr schön illustriert. 

Ein Lese- und Augenschmaus!

Meal Prep 
zuckerfrei 


Veronika Pichl
 
Es dauert so 3-4 Stunden bis alles geschnippelt, gerührt, gekocht, eingepackt und die Küche wieder 
sauber ist - dann hat man für fünf Tage Frühstück, Mittag- und Abendessen vorbereitet. 
Hinter sechs sogenannten Wochenplänen steht alles, was man dazu braucht: einfach umzusetzende Rezepte, Einkaufslisten und Infos über Haltbarkeit und Kombinationsmöglichkeiten.
 
Es gibt einige Bücher dieser Art im Handel und das hier vorgestellte Buch von Veronika Pichl ist ein 
prima Starthelfer in die Meal Prep-Thematik. 

Ich finde es ist zurzeit eine wirklich brauchbare Anregung für alle, die Energie, Kosten und 
Verpackungsmüll sparen und möglichst schon mal selbst keine Lebensmittel verschwenden möchten. Und sehr bequem ;) 




Pflanzenjäger 

Ambra Erdwards

Die Royal Botanic Gardens Kew in London sind eine wahre botanische Schatztruhe. Dieser Umsatnd beruht nicht zuletzt auf der langen kolonialen und wissenschaftlichen Tradition des Vereinigten Königreichs - und den zahlreichen Forscherinnen und Forschern, die (häufig) ihr Leben aufs Spiel setzen, um neue Pflanzen zu entdecken. 

Ambra Edwards stellt in diesem Buch eine Reihe dieser Männer und Frauen vor, indem sie - nach Regionen untergliedert - der Entdeckungsgeschichte einzelner Pflanzen nachgeht. Diese historischen Betrachtungen schmückt sie mit zahlreichen Abbildungen, was das Buch sowohl unter wissenschaftlichen als auch künstlerischen Aspekten zu einer interessanten Lektüre macht.

Dictionnaire amoureux des arbres

Alain Baraton


Alain Baraton steht seit vielen Jahren an der Spitze der Domaine national de Trianon  et du Grand Parc de Versailles. Insofern ist es nur natürlich, dass ihm Bäume am Herzen liegen. 

In diesem Buch stellt er eine ganze Reihe von ihnen in Porträts vor. Aber nicht nur das: genauso interessieren ihn bekannte Forscher und Forscherinnen oder die Bedeutung der Bäume in der Literatur. Das Ganze wird - alphabetisch geordnet - in kurzen Abschnitten lesefreundlich präsentiert. Kein Buch zum Lesen "in einem Rutsch", sondern eher ein Lesebuch, zu dem man immer wieder mal wieder greift, um einen bestimmten Aspekt kennenzulernen. 


Reliefs 

Bei Reliefs handelt es sich nicht um ein Buch im traditionellen Sinne. Aber eine "richtige" Zeitschrift ist es auch nicht. Vielmehr eine Buchreihe, die aufgemacht ist wie eine Zeitschrift. 

Mehrfach im Jahr erscheinen Themenausgaben, die sich schwerpunktmäßig jeweils mit  einer geographischer Region beschäftigen, Interviews mit Wissenschaftleri*innen zu ausgewählten Themenstellungen sowie Spezialartikel zu einzelnen Pflanzen und Forschern beinhalten. 

Das Ganze wird kombiniert mit zahlreichen Querverweisen zu Büchern, Filmen und Musik, die einen Bezug zum jeweiligen Thema aufweisen. Und darüber hinaus mit vielfältigen künstlerischen, historischen Abbildungen. Jedes Mal wieder äusserst vielfältig und sehr lesenwert.